RL: Nichts zu holen in Bruck

Dass Bruck höher als der Post SV einzuschätzen war, wusste man. Dass sie allerdings so locker die Postler überrollen konnten, war doch eine gewisse Enttäuschung.

Die Vorzeichen standen alles andere als gut, etliche Verletzungen und viele sonstige Absagen erschwerten die Situation zusätzlich. So reichten 2 handelsübliche PKWs um die Reise nach Bruck antreten zu können, gerade einmal 6 Feldspieler hatte man mit im Gepäck. Auch die Hoffnung, dass Bruck - nach dem frühzeitigen Regionalliga-Sieg - das Spiel auf die leichte Schulter und einige Spieler schonen würde, zerschlug sich schon beim Aufwärmen. Umso erstaunlicher die ersten Minuten und der Spielstand von 3:3 nach 8 Minuten. Das geduldige Spiel von Post SV schien von Erfolg gekrönt zu sein. Leider schlichen sich aber nach und nach einige Unkonzentriertheiten und unnötige Ballverluste ein. Diese wurden von den Bruckern gnadenlos bestraft. Ein Konter nach dem anderen rollte Richtung Tor von Post SV. Spielstand nach 20 Minuten: 13:5 für HC Bruck. Ein Team-Time-Out sollte Schlimmeres verhinden. So konnte man sich immerhin mit 10:17 aus Sicht der Postler in die Pause retten. Post SV zog den einzigen Wechsel-Joker, der zur Verfügung stand: ein Torhüterwechsel. Um den 6 tapferen Feldspielern ein wenig zusätzliche Luft für die 2. Halbzeit zu verschaffen, verwandelte sich Torhüter Florian Sonntag in einen Feldspieler, um als Deckungs-Spieler auszuhelfen. So konnte man immerhin die drohende rote Karte von Avdo Delic (2 Mal 2 Minuten nach 36 Minuten) abwenden. Am Spielgeschehen selbst änderte sich freilich wenig, der Brucker Konter-Express rollte nun in Richtung Tor von Robert Stutzenberger. Nach 42 Minuten und bei einem Spielstand von 26:13 musste man frühzeitig das 2. Team-Time-Out nehmen, um den Spielfluss der Brucker zu stören. Dies gelang auch bedingt, das Spiel ging nun mit den letzten Kräften der Postler hin und her. Endstand schließlich 37:20 (17:10) für HC Bruck.

Positiv hervorzuheben (außer dem nicht abzustreitenden Kampfgeist) ist auch das Angriffsspiel über die rechte Seite. Raphael Schneeberger konnte über den rechten Flügel (inklusive erweitertem Konter) 8 Tore erzielen. Auch Spieler-Trainer Gustavo Fernandez öffnete in der Mitte (3 der 6 Spieler waren Links-Händer) öfters die Brucker Deckung, konnte selbst 4 Tore beisteuern und einige 7-Meter herausholen. Alles in allem muss man aber sagen, dass auch mit komplettem Kader hier wahrscheinlich nichts zu holen gewesen wäre. Die Brucker waren die klar bessere Mannschaft und besitzen zumindest mittleres Bundesliga-Niveau. Sie müssen dazu zwar noch den westlichen Regionalliga-Sieger schlagen, dies scheint aber nur mehr reine Formsache zu sein.

Post SV kämpft nun (hoffentlich mit größerem Kader) um den 3. Platz in der Wiener Landesliga und die damit verbundene Qualifikation für die nächstjährige Regionalliga. Hierfür muss am 17. Mai (Lieblgasse, 17 Uhr) ein Sieg gegen WAT Floridsdorf her.